2015 im Rückblick

Die WordPress.com-Statistik-Elfen haben einen Jahresbericht 2015 für dieses Blog erstellt.

Hier ist ein Auszug:

Eine Cable Car in San Francisco fasst 60 Personen. Dieses Blog wurde in 2015 etwa 310 mal besucht. Eine Cable Car würde etwa 5 Fahrten benötigen um alle Besucher dieses Blogs zu transportieren.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

2014 im Rückblick

Die WordPress.com-Statistik-Elfen haben einen Jahresbericht 2014 für dieses Blog erstellt.

Hier ist ein Auszug:

Eine Cable Car in San Francisco fasst 60 Personen. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 2.300 mal besucht. Eine Cable Car würde etwa 38 Fahrten benötigen um alle Besucher dieses Blogs zu transportieren.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Finale Dahoam

Die Ankunft am Freitag um 5 Uhr war wie erwartet saukalt bei 3 Grad.
Die Differenz zu dem 30 Grad in Singapur ist schon sakrisch. Immerhin konnten wir auf dem Flug trotz dem 777 Lärm schlafen. Und mit dem Gepäck war es ganz gut, daß die S und U-Bahn noch leer waren.

Am Samstag sind wir dann noch nach Burghausen, um unsere pelzigen Mitbewohner aus der Sommerfrische zu holen. Sie waren wohlauf und an dieser Stelle möchte ich noch einmal ein ganz großes Vergelts Gott an Anna und Christian richten, die sich super um das Wohlergehen der Pelznasen gesorgt haben.

Zu Reise möchte ich jetzt nicht mehr viel sagen, als: sie war gut.

Näheres kann man in den Beiträgen nachlesen. Von kritischen Untertönen sollte man sich nicht stören lassen. Denn so wertvoll Bücher und Wikipedia sind. Nur eigene Erfahrungen weben den Erkenntnisteppich, auf dem man geht.

Ein paar Punkte die ich zur Reise herausheben möchte.

Es waren bisher schon mehr Leute in Neuseeland, als ich gedacht hab. Das hat sich schon bei der Vorbereitung gezeigt. Anhand des deutschen Touristenanteils, den ich vor Ort wahrnahm, kann ich nur empfehlen sich zu beeilen, wenn man nicht der letzte sein will.

Ich hab vorab gehört, daß diese Land ein Paradies sei und das schönste Land der Welt.

Jetzt liegt so ein Urteil immer im Auge des Betrachters. Nach meinen Maßstäben wird dieses Land nicht weniger geschunden als anderenorts.

In der Regel fährt man ja wegen der Natur nach Neuseeland. Die ist schon richtig toll, aber ehrlich gesagt, finden sich vergleichbare Landschaften auch bei uns (in Europa).

Was für mich aber einzigartig ist, sind die Menschen in Neuseeland.

Die Aufgeschlossenheit und die Herzlichkeit, die uns auf der Reise in allen Ecken des Landes begegnet ist, fand ich beeindruckend. Da fehlt es bei uns gewaltig.

Unerwartet war für uns der Mehrwert, den Singapur als Stopover geboten hat. Es ist eine unglaublich tolle Stadt, die sehr viel zu bieten hat und sich großartig von anderen asiatischen Städten unterscheidet. Sie ist gut organisiert und vesteht sich zu inszenieren. Dennoch bleiben die Bewohner gelassener als bei uns und es war weit weniger hektisch als man von einer 4 Milionenstadt erwarten würde. Singapur hebt auch heraus, das sie ein weitgehend realsierter Entwurf einer Stadt ist, in der unterschiedliche Ethnien anscheinend weitgehend stressfrei miteinander leben können.

Und jetzt zu meinen Erfahrungen mit dem Blog.

Es war schon etwas anstrengend für mich, sich jeden Tag Gedanken zu machen, was man schreiben möchte. Dazu kam auch noch, daß die Zeit abends recht knapp bemessen waren.

Eitelkeit war sicher auch dabei, aber, dennoch war es in erste Linie der „Druck“ seine Leserinnen und Leser nicht enttäuschen. zu wollen. Die Rückmeldungen, die mich unterwegs erreicht haben waren motivierend. Sie zeigten zumindest, daß die Beiträge gelesen werden. Ohne Bilder glaub ich geht aber nichts. Hilfreich war hier die kleine Kamera, die per Wifi die Bilder auf das Handy übertragen konnte.

Profitiert habe ich aber natürlich auch selbst davon. Ich glaube nicht, daß ich bislang eine solche Reise so intensiv reflektiert habe.

Ob ich das nochmal machen werde? Vermutlich schon, wenn das Reiseziel etwas exotischer ist und den Aufwand rechtfertigt.

Zu Rückfragen bin ich natürlich per mail oder auch persönlich immer gern bereit.

Aber das war es dann jetzt mit diesem Blog.

Eine gesegnete Weihnacht wünschen
Bettina und Andreas

Der Tigerfant im Märchenland

Zuerst ein kleiner technischer Hinweis.  Ich habe eine eifrige Leserin anscheinend enttäuscht, da im Beitrag „Pfannkuchen ‚on the rocks‘ “ keine Bilder dabei waren.  Kann gar nicht sein, mein erster Gedanke.

Kann doch sein mein Zweiter. Ich sehe hier natürlich alles was ich schreibe und anhänge. Aber das heißt nicht zwangsläufig, daß es auch veröffentlicht wurde. Es könnte sein, daß ich Text und Bilder getrennt hochgladen habe.
Wen es interessiert, kann sich den Beitrag noch mal ansehen, jetzt müßten die Bilder dabei sein.

Ich hab noch eine neue Seite angefügt. Unser persönliches „Kiwi-ABC“. Ihr könnt es über den Punkt Menü auf der Startseite aufrufen. Bitte nicht alles auf die Goldwaage legen😆.

Ankunft nach 10 Stunden Flug am Abend (Ortszeit) in Singapur. Jeder Flug bei dem es nichts Besonderes zu berichten gibt ist ein guter Flug. Das war so einer. Dummerweise hat die Airline wieder die 777 eingesetzt, und damit was an Schlafen wieder nicht zu denken.

Mit der U-Bahn zum Hotel. Es war dann zwar nur „Klein-Indien“, durch das ich das Gepäck bei 30 Grad getragen habe😰, aber es kam mir fast wie das „große“ vor. Zumindest fühlte man sich nicht fremd.

Bin gleich ins Bett gefallen und hab angefangen die 5 Stunden Zeitverschiebung aufzuholen.

Der nächste strahlende Morgen war für den Zoo vorgesehen. Der liegt mit Bahn und Bus (1,5 h) etwas „außerhalb“, kurz vor Malaysia:).

Wie alles in Singapur, perfekt organsiert und inszeniert. Tolle Tiere, tolles Ambiente. Viel Zeit hat der Besuch bei dem Star des Zoos gekostet. Omar, der weiße Tiger.

Er hat seinen Vertrag gekannt, und reichlich Show geboten. Sitzen , laufen , schwimmen, tigern, linksrum und rechtsrum…usw. Da könnte sich Jegor in Hellabrunn eine Scheibe abschneiden.
image

image

image

image

Interessant war auch die Unterbringung des Eisbären. Während er temperaturmässig im Außengehege an sein künftiges Habitat gewöhnt wird, wird der Besucher auf Polarniveau abgekühlt😭.

Der „Tigerfant“ waren übrigens ein Souvenir aus dem Giftshop, das wir lieber hier gelassen haben.

Zurück in der Stadt genossen wir noch ein wenig die dezente Weihnachtsbeleuchtung.
image

image

image

Als letzter Programmpunkt stand noch die Lichtshow der Türme bei den Gardens by the Bay auf dem Programm.

Was soll man sagen, einfach überwältigend. Diese Türme werde mit Musik und wechselnden Farben bespielt. Es ist wie ein Feuerwerk. Man kann sich nicht satt sehen. Architektur und Kunst. Geschaffen, um den Menschen zu erfreuen.
Nach der Show genossen wir noch die asiatische Interpretation eines Weihnachtsmarktes mit Budenzauber, aber ohne Glühwein😭.

image

image

image

Schnüff, der letzte Abend. Aber wir werden sicher wiederkommen.

Nachtrag: letzter Morgen: Grau, grau, grau (und Regen).
Paßt zum Abschied. Wir werden den Tag noch im Aquarium verbringen und unseren Flug heute Nacht doch noch antreten.
image

Ob es noch ein Requiem geben wird, weiß ich noch nicht. Ein paar Fragen vom Anfang sind glaub ich noch offen.

Bis dahin vielen Dank an alle Begleiterinnen und Begleiter für das Durchhaltevermögen.

Soweit wir uns nicht mehr sehen:
Frohe Weihnachten von:
image

image
(Blick aus Fenster 11 Uhr Ortszeit)

3 Kilometer zuwenig

Das wars dann mit uns drei. Zum Abschied noch ein Foto:

image

Der Kilometerzähler bringt es an den Tag. Wir haben es nicht geschafft.

image

image

Es fehlen 3 Kilometer um die 6.000 voll zu machen.

Wir geben den Condo am Flughafen ab und sind überrascht,  daß sie sich den Wagen überhaupt nicht ansehen. Nicht mal den „Verlust“ einer Tasse konnte ich melden (da hat sich der Schrank während der Fahrt geöffnet und sie istrausgehopst).

Das Antarktikzentrum schenken wir uns. Es ist draußen kalt und windig genug und 60 $ fanden wir etwas zu happig dafür.

image

Der Flughafen ist verschlafen und um den Infodesk zu finden sollte man erst herumfragen. Als wir ihn gefunden haben wußten wir auch warum, er passte zum Flughafen.

Wir fanden dann selbst den Bus und fuhren zum Willowbank Park in Christchurch, um all die Tiere zu sehen, die sich hier sehr rar machen. Der Zoo war vorwiegend für einheimische Tiere, und wurde privat geführt.

image

image

image

Obwohl nicht sehr groß haben wir schließlich 5 Stunden dort zugebracht. Am allerbesten für waren das Kiwi Nachthaus (besser als das in Rotorura) und die Kea Voliere.  Dort kann man reingehen. Die Tiere gehen aktiv auf den Menschen zu und man sollte auf seine Sachen aufpassen. Da kann es recht lustig zugehen.

image

image

Wie gestern gesagt, noch ein im Speights gut essen und Bier probieren ( tolles Weizenbier, hat nichts mit Weißbier zu tun).

Dann daheim und am nächsten Morgen packen, auf
den Shuttle zum Flughafen warten. Und jetzt der Aufruf für die Maschine nach Singapur.
image

Zeitmaschine

Der Vormittag ist mit Autosäubern und Entenfüttern ausgefüllt.

image

Hier am Campingplatz sind wir zumindest was das Reinigen vom Wagen angeht nicht allein. Überall wird das Gepäck neu eingeräumt und der Wagen ausgewischt. Für die meisten Reisenden ist Christchurch halt Endstation, bei der das Auto zurückzugeben ist. Auch wenn wir noch einem Tag Zeit haben. Es ist trocken, und da läßt sich der Wagen prima ausräumen.

Eigentlich wäre die Idee die Reiseroute umzukehren auch nicht verkehrt. Dann könnte man seine Erstausstattung gleich am Campingplatz beziehen.
Keiner kommt hier mit leerem Kühlschrank an, keiner nimmt auf den Flug mehr als nötig mit.
Also türmt sich in der Küche ein nicht zu kleines Warensortiment, wie in einem Supermarkt, zum mitnehmen.
Wein, Wasser, Öl, Salz, Fertigfutter, Gemüse, Ketchup, Butter, Toilettenpapier, Fleischbällchen….und noch vieles mehr.

image

Wagen gesäubert, auschecken und ab in die Stadt. Heute ist Museumstag.

Das Canterbury Museum

image
image

ist der Hit, und nicht, weil es umsonst ist.

Auch hier ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet.

Eine Superausstellung, die ihren Schwerpunkt auf das Leben in der Mitte und das Ende des 19. Jahrhunderts legt.

Zum Beispiel wurde eine Straße von damals mit Häusern und Ladengeschäften nachgebaut, in die man hineingehen kann und die entsprechend der jeweilgen Branche (Spielzeugladen, Friseur, Porzellangeschäft, usw.) ihr Thema haben.
image

image

image

image

Das Foto oben zeigt die geniale Erfindung einer automatischen zeitgesteuerten Teeaufgussmaschine.

Suuuuper. Aber auch wechselnde Ausstellungen, wie eine nachgebaute Antarktisstation ist zu sehen oder ein legendäres Haus, dessen Bewohner alles mit Pauamuscheln verziert haben, nicht nur die Wände.

image

Für die nächsten zwei, und damit letzten Nächte in Neuseeland haben wir ein Motelzimmer bezogen. Auf Empfehlung des Besitzers sind wir zum Abendessen ins Speight’s Alehouse.
Das Essen und Bier haben sich gleich für den nächsten Tag empfohlen.

Geschüttelt und gerührt

Angekommen. Nicht nur an der letzten Station, sondern auch geistig haben wir uns damit abgefunden, daß die Reise durch Neuseeland hier zuende gehen wird.

Zuerst wollten wir uns wieder einen Überblick verschaffen. Der Tag ist sonnig und warm. Also rauf auf den Berg. O.k. wir nehmen die Gondel auf den Hausberg. Hier vom Kraterrand, (ach ja, so überrascht hätte man 2011 vielleicht doch nicht zu sein brauchen, als das Erdbeben kam), gibt es auf der einen Seite einen weiten Blick über die Stadt und auf der anderen Seite hinunter zum Hafen von Christchurch.
Der ist passender Weise in der Caldera eines ehemaligen Vulkans, die sich zum Meer geöffnet hat.

image

Oben in der Bergstation ist eine kleine „Geisterbahn“ untergebracht, die auf einem verschlungenen Miniparcours eine kleine „Zeiteise“ durch die Geschichte macht.

Pfiffig, mit viel Phantasie gemacht, gewürzt mit einer Prise Durchhaltewillen.

Ein kurzer Abstecher zum Hafen, nach Lyttelton, lohnte sich nicht wirklich, also rein in die Stadt.

Da blieb einem schon etwas der Mund trocken, als man in die Innenstadt fuhr und die großen Lücken sah, die das Erdbeben hier hinterlassen hat.

image

Einige alte viktorianische Gebäude sind mit einem blauen Auge davon gekommen, werden aber noch viele Jahre brauchen, bis sie wieder zugänglich sein werden.

image

image

image

Es zeigt sich aber, daß die Zerstörung des Stadtbildes nicht allein auf das Erdbeben zurückzuführen ist. Einige abstruse Ensembles von Alt und „Neu“  haben auch das Erdbeben überstanden.
Wie zum Trotz fährt auf einem kleinen Zirkel eine historische Trambahn durch die Altstadt, bzw. was davon übrig blieb.  So schön die Tram ist, die Schaffner mit ihrer Herzlichkeit, die sich ehrlich um jeden Touristen freuen, der zur Belebung der Altstadt beiträgt, war  doch das Beste am Tag.

image

image

Das Leben ist in der Innenstadt wirklich zum Stillstand gekommen. Kaum Geschäfte, praktisch kein Verkehr.

Auf dem Weg zu Camp sahen wir scharenweise Menschen mit Sack und Pack und Picknicksach‘ in eine Richtung pilgern.
Wir hinterher, und siehe da, wir fanden uns wieder auf einer großen Wiese mit Bühne.

Es war die große Weihnachtszeit Show, mit riesiger Bühne, großem Orchester, dutzendweise Engel und Musikaufführungen, die sich wirklich (ohne Sarkasmus – große Qualität!) sehen und hören haben lassen können. Schöner und inbrünstiger konnte man „Let it snow“ nicht darbieten.

image

image

image

Zig tausende gut gelaunter Menschen in kurzen Hosen und Flip-Flops, bei kaltem Wind, die auf Picknickdecken amerikanische Weihnachtslieder hören. Ein Erlebnis.

Bald wurde es uns zu kalt und Glühwein gab’s auch keinen, also ab nach Haus.

Pfannkuchen ‚on the Rocks‘

Heute Morgen gabs im Bad ein schlechtes Omen:

image

Als erfahrener Reisender weiß man, daß sich der Urlaub rapide dem Ende zuneigt, und man sich langsam beeilen muß (langsam – beeilen? Klingt komisch, stimmt aber😇), um zum Ende zu kommen.

Aber keine Jade, das wär schade, und alles was sich reimt ist gut , wie schon der große chinesische Philosoph Pu Muc Kl sagte.

Daher sind wir noch einmal zu einem hier ansässigen Jadeschnitzer gefahren, bei dem wir gestern, von unserem Weg von Shantytown zurück, vorbeigeschneit sind.

Seine Ausstellung, gleich neben der Werkstatt war zwar klein, hatte uns aber gefallen,  und er war Maori und kein Chinese (Die können zwar sicher auch gut mit Jade umgehen…aber das ist ein anderer Urlaub).

Daher fanden wir einen kurzen Stopp auf der Weiterfahrt für angebracht.
Lange Rede, kurzer Sinn, wir kamen, sahen und kauften.

Dann gings gleich weiter zu einem weiteren Naturschauspiel hier an der Küste.  Die Pancake Rocks und die Blowholes.

Mutter Natur hat hier Felsen dergestalt erodiert, daß sie ausehen wie ein großer Haufen grauer Pfannkuchen.

image

image

Und das Beste, das Meer schlägt bei Flut mit den Wellen dazwischen, und an einigen Stellen steigt das Wasser in natürlichen Röhren im Fels einige Meter nach oben. Das sieht dann aus, als wenn ein Wal bläst.

image

Das gibt nicht nur schöne Motive, sondern auch eine nasse Kamera, wenn der Wind die unerwartete Gischt entgegen weht.

So etwas haben wir auch noch nicht gesehen. Allerdings mussten wir weiter. Oder, besser gesagt, wieder zurück nach Greymouth, um noch einmal über den Arthur’s Paß zurück an die Ostküste zu fahren. Wetter klang gut, also los. Tatsächlich hat wir diesmal auf dieser Seite einen schönen Anstieg und gutes Wetter. So ohne Regen und Wind ein echtes Kinderspiel und wirklich nett zu „kurbeln“. Ich weiß zwar nicht wie die LKW’s es schaffen, aber sie kommen schneller um die Ecken als ich mit dem Condo.

Wir sind ja gefragt worden, ob wir hier schon Keas gesehen haben. Bis heute noch nicht. Aber jetzt, oben am Paß, dann die Begegnung der besonderen Art. Da war er, ganz ohne Scheu, leider nur von hinten😜.

image

Dann rollte der Wagen die letzten Kilometer hinunter nach Christchurch, wo wir unseren letzten Halt in Neuseeland einlegen.

Servus Franz

Irgendwie wollten wir doch noch unser Glück mit dem Gletscher versuchen. Der Wetterbericht gestern abend hat passables Wetter für den Franz-Josef-Gletscher um die Mittagszeit angegeben. In der Nacht hat es ein schweres Gewitter mit recht heftigem Regen gegeben, aber am Morgen war die Sonne da. Perfekt!

Raus auf die Küstenstraße und schnell ab Richtung Süden.

Das hier ist ein besonderes Stück Brücke. Viele sind hier im Land nur einspurig, und in der Regel gibt es Schilder, die die Vorfahrt klären.

Dummerweise hatten sie vergessen, die Regelung hier anzugeben.
image

Auch für den Bahnverkehr, der über dies Strecke noch fährt. Der weitere Weg war interessant, vor allem wechselten sich Sonne und Regen ständig ab.

Das was man hier nicht sieht, ist das Interessante. Das ist der Bootssteg, der unter der Oberfläche liegt.

Die Westküste heißt hier nicht umsonst Wetlands.
image

Zum Glück können Kajaks schwimmen.
image

Als wir nach ca. 2 Stunden auf den Parkplatz zum Gletscher fuhren – Regen.

Hift nichts, also sich fest einpacken und auf den Weg begeben. Ca. 90 Minuten waren angesetzt, und wir waren beileibe nicht allein unterwegs. Der Weg, gut präpariert, führt durch das Urstromtal leicht hinauf.
image

Der Regen hörte auf und man begann zu schwitzen. Also wieder umziehen. Die Wolken hatten sich mitlerweile so weit hinauf verzogen, daß man in der Ferne das Gletscherblau ahnen konnte.

Dann, je näher man kam, wurde das Wetter immer besser, bis wir so ca. 250m vor dem Gletschertor nicht mehr weiter zur Majestät vorgelassen wurden.

Die Postkartenhersteller mußten eine etwas ältere Vorlage gehabt haben. Die Wärme hat dem Guten schon arg zugesetzt, und das bei einer mittleren Fliessgeschwindigkeit von 5 m am Tag (Angabe vom Reiseführer, so lange bin ich nicht geblieben).
image

image

Trotzdem wirklich schön. Als die Fotos pflichtschuldig geschossen waren, machte der Himmel wieder zu und wir durften wieder zurück.

Tina wollte auf dem Weg noch nach Hoketika, der Hochburg der Jadeschnitzer in Neuseeland.

Ich war dann da, aber dafür die Jadeschnitzer nicht. Wie üblich machte man hier gerne um 6 Uhr den Laden zu. Wenn geht auch etwas eher.

Den Hotspot der Jadeschnitzer habe ich mir lebhafter vorgestellt, der Ort wirkte töter als manch anderer durch den wir gefahren sind.

Also zurück nach Greymouth und einem heißen Tipp folgen. Hier gibt es den besten Laden und der hat bis 8 Uhr auf.
Nun den Laden gabs nicht mehr, dort war ein Jeans Geschäft drin, das dann, wie alle anderen auch, geschlossen hatte. Schade , so eine Jeans anstelle von Jade wäre ein netter Frustkauf gewesen.

Zuguterletzt fanden wir doch noch einen traurigen Briten, der die Fahne des Handels hochhielt.

Diesem Einsatz ist es zu verdanken, daß sein Geschäft hier erwähnt und abgebildet wird.
image

Zweiter Anlauf nach Wildwest

Die Nacht an dem See, den wir aufgesucht haben, war sehr unruhig und kurz. Auch am nächsten Morgen hielt der böige Wind an, dafür hatte nicht nur der Regen aufgehört, sondern die Sonne schien. Nachdem wir mitbekommen haben, wie schnell sich hier das Wetter ändert, haben wir uns rasch aufgemacht, um „über den Berg“ zu kommen.
Noch zwei, drei Kurven mit heftigem Seitenwind dann auf der linken Seite: Castle Hill. Nicht nur mit Aussicht und WC, sondern total windstill. Ich wollte mir nicht vorstellen, ob das gestern abend hier auch so beschaulich war.

image

Der Paß war dann schnell erreicht.
Oben gab es einen kleinen historischen Abriß über den Bau der Paßstraße, samt historischer Postkutsche.

Keine Keas weit und breit, obwohl der Reiseführer hier oben vor ihnen warnt.  Bei dem Wind haben sich nicht einmal die gleichnamigen Campervans eingefunden. Dafür hing ein Wetterbericht aus, der für den Nachmittag nichts Gutes verhieß.
Das zeigte sich auch beim Abstieg, der im Regen und Wind unterging.

Die wunderbare Ingenieurleistung einer 400 m langen Brücke hätte ich bei ruhigerem Wetter auch eher würdigen können.

So kamen wir Mittags in Greymouth an, und das Wetter meinte es wieder gut mit uns. Klarer blauer Himmel und im Hintergrund das Geräusch eines nicht endend wollenden Güterzugs? 😾

Kurz durch das Gebüsch und rauf auf den Wall.

Da lag die Tasmanische See. Brüllend liefen hohe braungraue Wellen auf den Strand zu. Alles andere, als was man sich von einem Grundstück mit Zugang zum Meer erwartet. Definitiv nicht einladend zum Schwimmen.

Als nächstes wartete das Abenteuer Waschmaschine auf uns.
Bislang haben wir hier zwei Typen kennengelernt.

Typ 1: Kaltwasserwaschmaschinen, die ein spezielles Waschmittel bedürfen, das an der Rezeption gekauft wird und in homöopathischen Dosen auf der Wäsche verteilt wird. Koch-, Bunt- oder Feinwäsche – alles Eins. Und seltsamerweise kam es wirklich sauber heraus.

Typ 2 : Warmwasserwaschmaschinen,
in der um Himmels Willen nicht das Kaltwasserwaschmaschinenmittel verwendet werden darf. Überhaupt kein Waschmittel. Man muß halt den Knopf finden, mit dem das richtige Waschmittel zugeführt wird.

Und hier Typ 3:
Kalt- und Warmwasserwaschmaschine zugleich. Das hat es nicht leichter gemacht. Seis drum. Irgendwie wurde die Wäsche sauber.

Als Unterhaltungsprogramm stand Shantytown auf dem Programm. Die Gegend hier war früher eine Goldgräberhochburg. Nachdem das gediegene Gold ausging, hat einer hier es auf das Gold der Touristen abgesehen. Wenige Kilometer entfernt hat er auf seinem Grundstück eine kleine Westernstadt aufgebaut.

Klingt kitschig, ist es auch. Allerdings mit sehr viel Liebe zum Detail wurde ein „Bauerndorfmuseum“ der neuseeländischen Art errichtet, mit Saloon, Krämer, Feuerwehr und was sonst noch dazugehört. Sogar einen Bahnhof und eine Zugstrecke, die in Betrieb war.

image

image

Hier konnte man locker einen halben Tag zubringen, soviel gab es zu sehen.

Der Clou, man waren eingeladen (7$), selbst sein Glück beim Goldwaschen zu versuchen.

Tatsache, es war Goldstaub in meiner Pfanne. Zur Refinanzierung der Reise reichts allerdings nicht. Entweder warte ich, bis der Goldpreis noch ein wenig steigt oder ich verbring den Rest meines Lebens hier mit einer Goldpfanne.

Spaß gemacht hat es. Tina hat auch gleich nachgeschaut und herausgefunden, daß die Isar ein gutes Schürfgebiet ist. Bei Lauche&Maas hab ich auch einmal eine Pfanne gesehen…..wer weiß?

Der Tag ging, der Regen kam. Nach einer Runde Jacuzzi blieb wieder der Wetterbericht als Ratgeber für nächsten Tag.

Vom Winde verweht

Eigentlich sollte der Beitrag „Der frühe Vogel fängt das Bild“ heißen, aber dazu später.
Der Platz am Mount Cook lag friedlich im Mondlicht. Schmarrn, wir hatten Neumond.  Und das kam dem Nachthimmel zugute. Hier oben verzichtete man auch in der Küche und den Waschräume auf Licht. Das heißt, es war stockfinster und der Sternenhimmel eine funkelnde Pracht. Sternenhimmel? Das heißt, daß die Wolken sich verzogen haben.:) Gut so.
Der Schlaf war friedlich, bis Tina mich um zehn vor sechs weckte, den Vorhang zur Seite zog und den Blick nach draußen freigab.  Was als zartes rosa Alpenglühen begann, sah ein Hemd und eine Hose später so aus:

image

Da lag das gute Stück in all seiner Pracht im Morgendlicht, und nur Tina und ich störten den erhabenen Augenblick. Mit dem Bemühen um das beste Foto.
Und in den anderen Autos herrschte selige Ruhe.
Mit diebscher Freude legten wir uns wieder hin, als das Licht nachließ und die ersten Wolken aufzogen.
Zweites „Lever“ um 7. Und siehe da: Man sieht nichts mehr vom Berg. Mount Cook hat sich wieder in eine dichte Nebeldecke gehüllt, und sorgte für Enttäuschung bei den langsam erwachenden Campern.
So um 8:30 war es mit dem dumpfen Frieden dann vorbei. Die Japaner kamen mit großen Bussen angefahren.  Woher sie kamen, klärte sich später.

Der Nebel wurde zu Regen, und die Lust auf eine Wanderung fortgespült.

Auf dem Weg zurück fiel uns dann, nicht weit entfernt und gut getarnt, ein Hotel auf. Wir hatten Zeit, und wollten uns es etwas näher ansehen. Vielleicht gab’s ja Kaffee. Das Hermitage Hotel, wie es sich vorstellte, war ein recht nobler Schuppen, der vor allem von Japaner bewohnt war.  Nett war das ebenfalls darin untergebrachte Sir Edmund Hillary Alpine Centre.
Hier konnte man Schlechtwetterperioden gut zubringen, und den Museumsshop nebenbei auch noch leerkaufen. Zum Beispiel gab es tolle Sachen aus Merinowolle von Icebreaker (Made in China😨).

Wir fuhren weiter. Je weiter wir den Berg hinter uns ließen, desto schöner wurde das Wetter.

image

image

image

Dann wußten wir auch langsam, wo wir hin wollten. An die Westküste nach Greymouth. Hier soll es die schönste Jade geben.

Wir mußten nur noch über den Arthur’s Paß (lächerliche 920m hoch). Das Wetter war gut und die Sonne schien, als wir die Räder auf die Paßstraße setzten. Dann änderte sich alles blitzschnell.
Zuerst wurde es schneller dunkel als erwartet, dann begann es zu regnen, und dann kam der Wind dazu. Die Böen peitschen den Regen so gegen den Condo, daß mir mulmig wurde. Drei, vier  Serpentinen weiter reichte es mir. Der Paß war heute mit dem Wagen nicht zu machen. Das Hochdach fing wie ein Segel den Wind auf, und versetzte kurzerhand den Wagen immer wieder auf die andere Straßenseite.  Da ich aber nicht sicher ein konnte, daß auf der richtigen Seite dann auch noch eine Straße war, drehte ich um, suchte einen sicheren Platz, stellte den Wagen ab, und bereitete die Nacht vor. Der Wind (später las ich im Wetterbericht, das Böen mit 100 km/h angesagt waren) und der Regen sorgten für eine zienlich unruhige Nacht. Dennoch die einzig richtige Entscheidung.

Haiattacken und geflügelte Bestien

Schon als wir in Queenstown eingefahren sind, lag er in der Luft – der Geruch von Geld.

Viel Verkehr, moderne Autos, schöne Häuser in noch schönerer Lage und seeeehr viele Hotels.

Der Campingplatz rappelvoll, aber der kleine Condo fand noch eine beengte Parzelle. Viel brauchten wir nicht mehr, so sind wir noch schnell zum Einkaufen und nach dem Essen ins Bett. Eigentlich wäre es Zeit gewesen, mal eine kleine Ruhepause einzulegen, aber der Wetterbericht diktiert hier die Tour und den Takt. Erschwerend kam noch dazu, daß der Platz einen anderen WLAN Vertragspartner hatte und wir somit praktisch hilflos von der Außenwelt abgeschottet waren. 😭.

Hier hatte die Entscheidung zu fallen, ob wir an die Westküste fahren, um den Gletschern Franz Josef und Fox Glacier einen Besuch abzustatten oder den Weg zum Mount Cook Nationalpark zu  nehmen. Beides würde uns zeitlich in Bedrängnis bringen.

Der Wetterbericht übernahm natürlich die Regie. Wir befragen ja durchschnittlich drei Wetterberichte und nehmen dann den, der uns passt. Am nächsten Tag war die Chance, in der Region Mount Cook mit gutem Wetter zu rechnen, nicht schlecht. Die Gletscher an der Westküste hatten weiter Regen gebucht. Das galt für die ganze Woche

Also keine Frage, am nächsten Tag ging es weiter, aber nicht, ohne Queenstown einen näheren Besuch abzustatten. Also die Stadt, naja, ganz nett für die Verhältnisse hier. Aber das macht insofern nichts, da keiner seine Zeit hier im Ort zubringt.

Der Ort gewinnt erheblich durch seine Lage. Die ist einfach genial. Direkt am See gelegen, umgeben von Bergen und Wäldern. Sie lädt zu allem ein, was mit Wasser (oder Luft) zu tun hat.

image

image

image

Neben dem Stadtstrand ein netter kleiner Park und ein Fußweg, der Queenstown mit den Nachbargemeinden verbindet.

Boot fahren, Kajak, Paragliding, Fallschirmspringen, Fly by wire, Mountainbiken, Bungeespringen usw. wird geboten.

image

image

image

Man bekommt den Eindruck, daß man hier fehl am Platz ist, wenn man nicht einmal am Tag seinen Adrenalin-Kick bekommt. Auf den ersten Blick wirkt Queenstown wie ein großer Kurort, eigentlich ist er aber ein einziger Spielplatz für +/- 20jährige.

Außerdem gibts hier Sachen, die wohl wirklich zum ersten Mal am Menschen „ausprobiert“ werden.

Auf dem See sahen wir eine sich schnell hin und herbewegende Wasserwolke, die immer wieder rasant die Richtung wechselte und einen ziemlichen Lärm verursachte. Für ein Boot war es zu klein, und auch ein Jetski wäre zu sehen gewesen.

image

Bei einem Veranstalter lichtete sich das Geheimnis: Es war „Shark-Attack“. 

Eine Mischung zwischen Jetski und Klein-U-Boot. In einer Art Kapsel, konnte man sich für 150$ (20 min.) auf und unter dem See wie ein tollwütiger Hai herumfahren lassen.

Ein weiteres Vergnügen, für das ich aber keinen Namen fand, war „Surfen auf C-Rohren“. Im Neoprenanzug, auf einem Board stehend, in der Luft schwebend, gehalten durch den Rückstoß von mehreren Schläuchen, aus denen mit Hochdruck Wasser ausgestoßen wird, so gleitet man heute durch die Luft. Der Silversurfer läßt grüßen.

image

Wahnsinn! Aber nichts für mich.

Nachdem wir genug gesehen haben ging die Fahrt durch eine malerische Landschaft zuerst nach Twizel (schöner Name für einen Ort, den es eigentlich nicht mehr geben sollte) und dann rauf in den Mount Cook Nationalpark.

Das Wetter meinte wirklich gut mit uns und die Fahrt entlang des Sees (Türkis, wie die Karibik oder der Baggersee im Sommer) und den Bergen zum Mount Cook der immer näher rückte.

image

image

image

image

image

image

Im Camp angekommen, präsentierte sich der höchste Berg leider halb in den Wolken. Darunter konnte man aber die Eisschichten sehen, mit dem magisch leuchtenden Blau, das mich fasziniert.

image

image

Natürlich hatten wir nicht das passende Kleingeld, um den Platz zu bezahlen.  Das waren ein DOC Platz, der keine besetzte Rezeption hat, sondern eine Donation Box, in die man den erforderlichen Betrag einwerfen muss. Und wehe der Ranger kommt und man hat keine Quittung.

Blöd, die anderen Camper konnten nicht wechseln und der nächste belebte Ort ein paar Kilometer entfernt.
Doch dann kam der Ranger, natürlich ohne ein Tasche voll Kleingeld.

Aber dafür mit einem tragbaren Kreditkarten-Terminal!!!!!!!🙌
Damit haben wir hier oben nicht gerechnet.

Leider gab es nicht die versprochenen Keas, die putzigen Gefährte der Lüfte, die immer nur Unsinn im Sinn haben und angeblich schon mal aus Übermut ein Auto oder ein Zelt mit ihren Schnäbel kaputt machen.

Dafür war hier die wahre Gefahr Neuseelands zu Gast. Die Sandfliege.
Einen Angriff nahm ich persönlich, und wehrte mich mit der Flasche Mückenmilch, mit der ich sie zielsicher erledigte.

Dann war Ruhe. Ich hoffe nicht, daß ich für das Aussterben einer weiteren einheimischen Art zur Verantwortung gezogen werde.;)

Ein Fjord ist kein Sound

Wie erhofft, begrüßte uns ein klarer Morgen, wenn auch wieder etwas zu früh.
Nach dem tagelangem Regenwetter in der Region, das dazu geführt hat, daß sogar die Straße zum Milford Sound gesperrt wurde und die Wanderer auf ihren Hütten festsaßen, gab es, wie im Wetterbericht angekündigt, einen Tag Sonne.

Aber auch hier in Te Anaun hat der Regen seine Spuren hinterlassen.

image

image

So schön der Morgen war, wir hatten noch ca. 120 km Anfahrt vor uns und wir wollten ein Schiff um 11 Uhr erreichen.

Bereits die Fahrt war ein Genuß, wir mussten uns zusammenreißen, nicht dauernd stehen zu bleiben. Zum einen, um nicht zu spät zu kommen, zum anderen, wussten wir, daß hinter uns eine Armada von Tourbusse war, die noch früher in Queenstown aufgebrochen sind.

image

image

image

Die Ankunft am Anleger (groß und modern wie Terminal von einem Flughafen, draußen warteten 4 große Schiffe von unterschiedlichen Gesellschaften auf Reisende, ein sehr großer Busparkplatz,noch leer:)) war dann doch so knapp, daß wir die letzten waren die aufs Schiff gingen. Die Fahrt durch den Fjord, denn das ist er (Eiszeit-Gletscher-Fjord, Sound = versunkenes Flußtal. ) waren super.  Ungefähr 1,5 Stunden dauerte die Fahrt vom Anleger durch den „Sound“ zum offenen Meer. Das Wetter war so lieb, uns schöne Bilder von Bergen, Wasserfällen und Robben zu schenken.

image

image

image

image

Wir waren echt begeistert von dem Tag. Auch die Rückfahrt wurde sehr schön (mit weiteren Fotostopps).
Unser nächstes Ziel war Queenstown.

Viktoria trifft Steampunk

Vorgesehen war nach der Walbeobachtung ein Ritt nach Dunedin.

Es zeigte sich aber, daß das Ziel zu hoch gesteckt war. Zu müde, um den Wagen noch sicher in der Hand zu haben, schien Oamaru dazwischen ein gutes Ziel zu sein. Außerdem soll es dort Pinguine zum Beobachten geben.

Mit beginnender Dämmerung fuhren wir in die Stadt ein. Es fiel gleich auf, daß sie was besonderes ist. Den Campingplatz vorerst noch links liegend lassend, fuhren wir gleich zu dem Platz, wo es die Pinguine geben soll. Zusammen mit einpaar anderen Schaulustigen, die abends sich gern am Strand etwas auskühlen, blickten wir mit hochgezogene Kragen aufs Meer heraus.
Eine Mit“leidende“, die anscheinend Nachtsichtgläser in der Brille hatte, zeigte dann auf die Brandung, die man besser hörte als sah, und meinte: „Da kommen sie.“

Mit viel Phantasie und Teleobjektiv zeigte sich dann, daß sie Recht hatte.

Eine Gruppe von vielleicht 15 Pinguinen ließ sich mit den anrollenden Wellen an Land tragen, standen auf und gingen zu ihren Nestern. Punktlandung!

Das waren schon etwas anderes als im Tierpark. Das Lager von uns war schnell aufgeschlagen, die Stadbesichtigung am nächsten Tag zog sich dann aber hin.

Oamaru ist wirklich eine schöne Stadt, die in den Jahrzehnten eines Goldrausches in prächtige Gebäude aus Kalkstein investierte. Der viktorianische Stil steht ihr sehr gut und es hat Spaß gemacht sie zu besichtigen, wohl auch, weil wir damit nicht gerechnet haben. Die großen Touristenströme ziehen hier vorbei, dennoch hat sich in den Lagerschuppen eine so vielfältige Galerieszene entfaltet, die uns viel länger als beabsichtigt festgehalten hat. Ohne Marktgeschrei lockt hier eine (Verkaufs)Ausstellung nach der anderen.

image
image

Interessant war auch das selbsternannte Hauptquartier des Steampunks. Ein Künstler schafft hier ein Panoptikum, eine Mischung von Schience Fiction und der Dampftechnik aus der viktorianischen Zeit (H.G.Wells sei hier als Beispiel genannt).
image

Auf der Weiterfahren kamen wir bei Moeraki und den witzigen Schussern am Strand vorbei. Die Zeit für einen Fototermin mußte sein.
image

image

Abends dann Ankunft in Dunedin, eine Stadt die eine Herausforderung für jedes Getriebe ist. San Francisco kann nicht steiler sein.

Der laue warme Abendwind verhieß nichts Gutes und so war es auch. Der nächste Morgen brachte es an denTag. Die Stadt lag in einer Wolke und der Sturm peitschte den Regen vor sich her. An eine Stadtbesichtigng ohne Neoprenanzug und Schwimmbrille waren nicht zu denken.

Wir fuhren auf die Halbinsel Otago, zu Larnach Castle, dem einzigen Schloß Neuseelands, ein wirklich schönes Anwesen, für das sich ein Banker und Politiker finanziell verausgabt hat (Wer hatte das Geld eigentlich vorher?).

Zumindest hat es ihn nicht glücklich gemacht und er gab sich die Kugel.

Drinnen waren es trocken, das machte das Schloß für uns nochmal so schön.

Die zahllosen Schönheiten Dunedins, die ich bei der Durchfahrt durch die Regenschleier erahnt habe, werde ich sicher noch ausgiebig auf Wikipedia nachlesen und mir bei Google Earth ansehen.

Wir waren froh, den Regen hinter uns zu lassen und wetten darauf, daß der Wetterbericht für den Milford Sound an der Westküste stimmt. Hier soll es am Sonntag den einzigen schönen Tag geben.

Auf der Fahrt regnete es dann schon etwas heller, und die letzten Kilometer vor Te Anaun (Quartier) war es sogar trocken. Toi, toi, toi, das wird morgen ein super Tag:D. Sicher.“ />

Der gute Pott

Voran unser morgendliche Ausblick vom Camp Kaikoura.

image

Gestern haben wir wieder einen rodeoreifen Ritt entlang der Ostküste hingelegt.

Zuvor war aber der Hauptattraktion von Kaikoura erst Ehre zu erweisen. Hier gastiert  schon seit vielen Jahren vor der Küste eine Gruppe von Pottwalen. Da der Meeresboden hier schnell in große Tiefen abfällt, ist es für die Tiere gut geeignet. Sie selbst jagen in Tiefen bis zu 3 km, müssen aber zum Luftholen für ein paar Minuten an die Oberfläche. Unten halten sie es bis über eine Stunde aus.

(Vor lauter Luftanhalten müssten sie eigentlich zu „Blau“walen werden.)

Diese kurze Zeitspanne zum Luftschnappen gilt es abzupassen,  um die Riesen zu sehen.

Die Boote sind schnelle Motor- Catamarane, die auf dem Meer kreuzen, bis ein Wal gesichtet wird, um dann schnell dorthin zu eilen. Die Fahrt ist ziemlich ruppig, aber man sitzt wie in einem Flugzeug auf bequemen Sesseln, und darf erst aufstehen, wenn das Boot zum Beobachten anhält.

„Unseren“ Wal entdeckte witzigerweise eine Passagierin zuerst, nachdem die Crew den Wal mit Echolot gesucht hat.

image

Es ist schon schön so neben einem Wal zu liegen.
image

Viel von ihm sieht man aber nicht. Außer, wenn er wieder abtaucht, das Boot nicht versenkt, sondern dafür zum „Abschied“ mit der Fluke grüßt.
image

Als Dreingabe „gab“ es noch ein Paar Delphine und dann ging es zurück an Land.

Die lange Schaukelfahrt hatte über viele Kilometer Abschnitte, die nur gradeaus gingen. An ebenso langen Hecken (6 m hoch!) führte uns die Straße erstmal an Christchurch vorbei (das ließen wir erst mal liegen, da wir von hier eh wieder den Rückflug antreten.

Rund um Christchurch war sehr viel Landwirtschaft (Hecken-Schützen!), daher auch ewig viele Anbieter von Traktoren und passendes Gerät, sowie …zur Bewässerung.

Praktisch alle Flächen zwischen den Hecken wurden von riesigen Bewässerungssystemen gesprengt, die zu Teil über 200m lang das ganze Feld überspannten.

image

image

image

Was hier an Wasser verbraucht wird ist enorm. Wie ein Hohn klingt da der stets präsente Aufruf zum Wassersparen und der Stolz auf die Verwendung von wasserlosen Urinalen.

Lange hab ich überlegt, was da eigentlich bewässert wird. Die echten Felder haben wir bald nach Christchurch hinter uns gelassen. Zuerst dachte ich schon an Rollrasen (genug Golfplätze gäbe hier schon.), bis uns ein Licht aufging. Das waren Weiden für Rinder und Schafe, und die vielen Tiertransporte, die uns auf den Straßen begegneten, hatten nicht den Schlachthof als Ziel, sondern brachten die Tiere nur von Weide zu Weide.

Interessant waren auch die kleineren Gruppen von „Langhalsschafen“, die ich vom Auto aus sah. Ich bin mir sicher, daß sich der lange Hals dadurch bildet, da die Schafe immer lieber durch die Löcher im Zaun, das Gras auf der anderen Seite des Zauns fressen. Klingt schlüssig, und Darwin hätte sicher Freude daran.
Tina meint aber, das wären nur Alpakas. So in Schmarrn. Wir sind doch nicht in Südamerika.

Noch eine extra Info für Hubi-Cubi:
Der Cube ist uns hier schon öfter begegnet als daheim. Wird wahrscheinlich der künftige Klassiker in NZ.